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ET v. 20. 05. 08

Schweröl statt Senfgas

Gutachten liegt vor

GermershausVerdächtig: Behälteren (nie). Nach dem Fund eines vermeintlichen Senfgas-Zylinders aus dem Zweiten Weltkrieg bei Germershausen haben die Behörden jetzt Entwarnung gegeben. Untersuchungen der Sprühdose hätten ergeben, dass der Behälter weder mit Senfgas noch mit einem anderen Kampfstoff gefüllt war, teilte Polizeisprecherin Jasmin Kaatz am Montag auf Anfrage mit. Vielmehr hätten sich in der Sprühdose Schweröl und eine flüssige Masse mit Spuren von Flammöl befunden. Der Zylinder sei inzwischen fachgerecht entsorgt worden.
Ein Spaziergänger hatte die Sprühdose Anfang April an einem Feldweg gefunden. Weil sich darauf ein Wehrmachtsadler und ein Hakenkreuz mit einer Prüfnummer befanden, alarmierte er die Polizei.
Untersuchung inMunster
Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes vermuteten nach einer ersten Begutachtung, dass darin Senfgas enthalten sein könnte. Die Dose wurde deshalb zur „Gesellschaft zur Entsorgung chemischer Kampfstoffe und Rüstungs-Altlasten“ nach Munster gebracht. Untersuchungen bestätigten den Verdacht nicht.


ET v. 16. 05. 08


78-Jähriger ist ertrunken

Ermittlungen beendet

Bernshausen (ku). Bei dem Mann, der am Mittwoch tot aus dem Seeburger See geborgen wurde (Tageblatt berichtete), handelt es sich um einen 78-jährigen Germershäuser. Die Polizei geht von einem tragischen Badeunfall und Ertrinken als Todesursache aus. Die Staatsanwaltschaft hat von einer Obduktion abgesehen. Ein Fremdverschulden wird ausgeschlossen. Die Ermittlungen der Duderstädter Polizei sind damit abgeschlossen.

Am Bergungseinsatz auf der Bernshäuser Seeseite waren Feuerwehrkräfte aus Bernshausen, Seulingen, Seeburg und Gieboldehausen beteiligt. Auch der Rettungshubschrauber aus Göttingen war im Einsatz. Der Notarzt konnte trotz Reanimationsversuchen nur noch den Tod des 78-Jährigen feststellen.


ET v. 16. 05. 08

Kirchenprotest: Bistumskritiker fordern Dialog

Verhandlungsdelegation benannt / Demonstration in Hildesheim ausgesetzt / Zehn-Punkte-Papier

Der Widerstand gegen die Sparpläne des Bistums hat eine neue Stoßrichtung: Dialog, nicht mehr Protest, warAus 16 Gemeinden: Bistumskritiker in Tiftlingerode das meistgenannte Wort bei einem Treffen der Eichsfelder Kritiker von Gemeindefusion und Zuschusskürzung.
Von Ulrich Lottmann
Titflingerode.
Knapp 40 Mitglieder aus 16 Kirchengemeinden des Untereichsfelds waren zu einem Treffen im Tiftlingeröder Pfarrzentrum gekommen. Ergebnis des Abends: Ein Zehn-Punkte-Papier, das im Wesentlichen eine Positionsbestimmung der Bistumskritiker ist.
Nötig sei ein konstruktiver Dialog – das ist eine wiederkehrende Feststellung im Papier. Als konkrete Forderungen werden erhoben: Alle Kirchengemeinden sollen grundsätzlich erhalten bleiben. Nur sie selbst sollen über die Aufgabe ihrer Selbständigkeit entscheiden. Alle Kirchengemeinden sollen auch für Gebäude finanziell unterstützt werden.
Einstimmig wurde das Papier verabschiedet. Der von Gerd Goebel (Tiftlingerode) vorbereitete Text trug zur Versachlichung einer Diskussion bei, bei der viele Anwesende in emotionalen Beiträgen noch einmal ihre Wut über die Sparpläne des Bistums zum Ausdruck brachten. Bezugspunkte dabei waren die Sitzungen des Dekanatspastoralrates mit Vertretern des Bistums sowie das Verhalten und die Aussagen von Propst Wolfgang Damm zum Thema.
Einige waren sich die Diskussionsteilnehmer über ihr Misstrauen gegenüber dem Dekanatspastoralrat und dem Unverständnis über die Informationspolitik des Bistums. Viele Teilnehmer äußerten zudem ihre Sorge, dass Ehrenamtliche frustriert ihr Engagement aufgeben würden.
Kein Protest beim Familientag
Bei allen Beiträgen war aber auch der Wunsch deutlich, diese Punkte im direkten Gespräch mit dem Generalvikariat vorzubringen. Um den Weg dafür zu ebnen, beschloss die Versammlung, auf Proteste beim Kolping-Familientag am 31. Mai im Kolping-Ferienparadies zu verzichten. Mit 15 zu neun Stimmen wurde zudem die für den 7. Juni geplante Demonstration in Hildesheim ausgesetzt. Sollte im Juni keine Gesprächsbereitschaft signalisiert werden, soll die Demo jedoch stattfinden.
Für die Gespräche mit dem Bistum wurden acht Personen benannt. Neben Klaus Hawner (Bodensee), Marlen Reinhold (Gerblingerode), Friedrich Bömeke (Desingerode), Erika Priesnitz (Krebeck), Siegfried Herschel (Rhumspringe) sollen entweder Axel Fiedler (Rollshausen) oder Johannes Krieter (Brochthausen) sowie der Landtagsabgeordnete Lothar Koch und Duderstadts Bürgermeister Wolfgang Nolte (beide CDU) mit dem Generalvikariat verhandeln.

ET v. 16. 05. 08

Angler geben Entwarnung: „Normales Phänomen“ / Keine Beanstandung der Wasserqualität

In den vergangenen Tagen sind am Seeburger Ufersaum des Seeburger Sees zahlreiche tote Fische angespült worden. Badegäste und Besucher des Erholungsortes sind beunruhigt über das Fischsterben.

Von Kuno Mahnkopf

Seeburg. Keinen Grund zur Besorgnis sieht der Vorsitzende des Angelsportvereins Seeburger See, Timo Freckmann. Die toten Fische würden zwar Badegästen unangenehm auffallen. Es handele sich aber um keinen dramatischen Vorgang, sondern ein im Frühjahr durchaus normales Phänomen.

In diesem Jahr habe es besonders viel Fischlaich gegeben, der zu einer gewissen Überpopulation geführt habe. Hechte und Aale hätten die kleineren Fische teilweise nur angeknabbert, ihre Kadaver seien dann vom Wind auf die Seeburger Seeseite getrieben worden. Betroffen seien vor allem Beutefische wie Weißfische, Brassen und Plötzen. Eine Rolle gespielt habe vermutlich auch das Wetter. Wie schon in den Vorjahren hätten mehrere heiße Tage in Folge zur Sauerstoffzehrung beigetragen, meint Freckmann. Mit dem Wetterumschwung, der gestern eingesetzt hat, werde sich die Situation wieder bessern.
Das Umweltamt des Kreises will dem Fischsterben nachgehen. Mit höheren Temperaturen steige die Infektionsanfälligkeit von Fischen, andere Gewässer hätten ähnliche Probleme, sagt der stellvertretende Amtsleiter Herbert Eggers. Und merkt an, dass Rotmilane, die nicht in der Lage seien, lebende Fische zu fangen, an der Oberfläche treibende tote Fische von der Wasseroberfläche fressen würden.
Der Vorsitzende des sich für den See einsetzenden Vereins Adele, Ludwig Pape, sieht angesichts „verendeter Fische in großer Zahl, Algenteppich und Verwesungsgeruch“ im Freizeitbereich dringenden Handlungsbedarf, drängt erneut auf Sandfänge und beklagt die zu zähe Realisierung von Schutzmaßnahmen. Die Wasserqualität werde regelmäßig kontrolliert, betont Seeburgs Bürgermeister Harald Finke (CDU). Bei der jüngsten Untersuchung zur Saisoneröffnung des See-Freibades habe es keinerlei Beanstandungen gegeben. Alle Grenzwerte seien weit unterschritten worden.


ET v. 07. 05. 08
Emotionale Debatte über Pläne des Bistums

Sitzung des Dekanatspastoralrates zu Kürzung von Zuschüssen / Gemeindefusionen kommen 2014

Information, Fachfragen, Sachvorschläge – so war die Sitzung des Dekanatspastoralrates Untereichsfeld zum Thema Kirchenkategorisierung geplant. Über 100 Menschen erlebten dann eine emotionale Debatte, auch Wut und Enttäuschung. Botschaft des Abends: Zur Diskussion steht nicht ob, sondern wie fusioniert und gespart wird.
Von Ulrich Lottmann
Duderstadt.
Es war die zweite Sitzung des Dekanatspastoralrates – der Vertretung der Pfarrgemeinderäte im Dekanat – zu den Sparplänen des Bistums. „Es geht heute vor

Spannungsgeladen: Propst Wolfgang Damm (M.) verfolgt, wie 100 weitere Vertreter der Kirchengemeinden, die Diskussion.

allen Dingen um Information“, begrüßte Propst Wolfgang Damm rund 100 Vertreter der Kirchengemeinden. Es seien nur Sachfragen, keine Diskussion vorgesehen, versuchte Dekanatsreferent Martin Grosche die Debatte zu lenken.
Dass dies nicht gelingen würde, war Domkapitular Adolf Pohner, Vertreter des Generalvikariats aus Hildesheim, aber klar. „Das ganz Unternehmen, das berechtigt, verständlich und auch nicht unerwartet für Aufregung sorgt, war kein Spar- sondern ein Pastoralbeschluss“, begann er seine Erläuterungen. Aus der Überlegung, wo künftig pastorale Schwerpunkte gesetzt werden sollten, hätten sich die konkreten Maßnahmen – mit dem Ziel von Einsparungen – ergeben, argumentierte Pohner.
Er machte deutlich: Bis zum Jahr 2014 werden Gemeinden zusammengelegt. Auf Grundlage der voraussichtlich entstehenden Pfarreienlandschaft sei die Verwaltungsvorlage zu den Zuschusskürzungen erarbeitet worden. Problem dabei sei, dass die Kürzungen 2009, spätestens 2010 griffen, die Gemeinden aber erst 2014 fusioniert seien. Es müssten also einige Jahre überbrückt werden, bis die neuen Pfarreien eigenverantwortlich über die Vergabe ihrer Mittel – auch mit Blick auf die Kirchen – entscheiden könnten. Dafür erbat Pohner Vorschläge.
Die Reaktionen bei den Zuhörern machte deutlich, wie emotionsgeladen das Thema ist. „Dafür ist das Eichsfeld nicht bereit“, war zu den Fusionen ebenso zu hören wie Appelle zur Zusammenarbeit. Zweifel, ob die Finanzierung der Kirchen künftig noch möglich sei, wurden ebenso engagiert vorgetragen wie Aufrufe zur Solidarität. Sichtlich aufgewühlt zeigte sich Propst Damm „stinksauer“ darüber, wie die Debatte in der Öffentlichkeit geführt werde. Schwarzmalerei und Verbreitung falscher Informationen beklagte für den Dekanatspastoralrat Rudolf Wucherpfennig mit Blick auf die Proteste in den Gemeinden. „Meine herzliche Bitte: Wendet Euch an uns“, appellierte Wucherpfennig.
Das überzeugte nicht alle. So zeigte sich Walburga Fuchs nach der Sitzung auf Nachfrage „aufgebracht“. Sie habe keine Diskussion, sondern vorgefasste Meinungen auf Seiten des Bistums erlebt. „Der Dekanatspastoralrat soll uns vertreten“ und nicht die Pfarrgemeinderäte ihm zuarbeiten müssen, machte sie ihrer Enttäuschung Luft.

ET v. 06. 05. 08

„Kirchen-Finanzierung auf andere Beine stellen“

Exklusiv-Interview: Generalvikar Schreer zu Sparplänen des Bistums / „Effekte von Solidarität“Das Interview im Wortlaut: hier

Als „Herausforderung zu ernsthaftem Dialog“ wertet Generalvikar Werner Schreer die Proteste im EWerner Schreerichsfeld gegen die Sparpläne des Bistums. Gleichzeitig macht Schreer deutlich: „Proteste alleine verändern noch keine Ausgangssituation.“
Von Ulrich Lottmann
Hildesheim. Als amtlicher Stellvertreter des Bischofs und Verwaltungschef ist Schreer entscheidend bei der Umsetzung der Sparpläne des Bistums Hildesheim beteiligt. In einem Exklusiv-Interview mit dem Tageblatt erläutert er das „Eckpunkte 2020“ genannte Strategiepapier. Gleichzeitig nimmt der Generalvikar Stellung zu den Protesten im Untereichsfeld gegen die daraus entwickelten Sparvorschläge. Eine Krise für das Bistum vermag der Generalvikar in den Protesten nicht zu erkennen. Allerdings wisse er, dass sie Ausdruck für große Sorgen um die Gotteshäuser seien.
Die Anfang des Jahres bekannt gewordenen Pläne zur Streichung von Zuschüssen hätten deutlich gemacht, vor welchen schwerwiegenden Veränderungen die Kirche im Bistum stehe. „Jeder kann sich vorstellen, was es bedeutet, wenn am Sonntag die Tür verschlossen ist“, erläutert Schreer, warum sich erst über vier Jahre nach Inkraftsetzung der „Eckpunkte 2020“ Protest formiert. Die Bistumsverwaltung hätte früher darauf aufmerksam machen sollen, was dieses Strategiepapier bedeute, merkt der Generalvikar selbstkritisch an. Jedoch habe jeder, der aufmerksam hinsehe, merken können, welche Entwicklungen vor Ort stattgefunden hätten, so Schreer. Er verweist auf einen Rückgang bei den Gottesdienstbesuchern im Untereichsfeld um über die Hälfte seit 1988: „Die statistischen Zahlen, die wir haben, stammen ja aus den Pfarrbüros.“
Als Generalvikar müsse er knallhart die Zahlen und die pastorale Situation im Auge haben, bekräftigt Schreer das Festhalten an den Sparplänen. Sie waren unter seinem Vorgänger, Prälat Karl Bernert, sowie Bischof Josef Homeyer, Vorgänger des jetzigen Bischofs Norbert Trelle, erarbeitet worden. „Nicht aus Treue zum Vorgänger, sondern aus Treue zur Sachentscheidung“ setze er diese nun um.
Als langfristige Strategie halte er sie für unumgänglich. Im Detail gäbe es jedoch Stellschrauben. So verweist er darauf, dass entgegen früherer Befürchtungen keine Kündigungen beim Personal des Bistums nötig seien. Auch für die Kirchenzuschüsse gelte, dass keine Kirche aufgegeben werde. Es gehe vielmehr darum, die Finanzierung auf andere Beine zu stellen. Bei den Gemeindefusionen sei der Grundgedanke: „Wir werden stärker, wenn wir uns zusammen tun.“ In vielen Gemeinden könne die notwendige ehrenamtliche Arbeit nicht mehr geleistet werden. Dies solle nun in größeren Einheiten organisiert werden. Eine bloße Kooperation, beispielsweise in Seelsorgeeinheiten, sei jedoch zu schwerfällig. In fusionierten Gemeinden gebe es „Effekte von Solidarität“, was sich auch bei der Finanzierung von Kirchen zeigen könne.
„Zuallerletzt entscheidet in der katholischen Kirche der Bischof“, sagt Schreer. „Wir werden uns bemühen, Wege zu finden, denen alle – wenn vielleicht auch schweren Herzens – zustimmen können“, so der Generalvikar. Er beendet das Interview mit dem Hinweis: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir für das Eichsfeld das ganze Projekt ,Zusammenführung von Gemeinden‘ aufgeben.

ET v. 05. 05. 08

Jeder kann seine inneren Schätze heben

Frauenwallfahrt zu „Maria in der „Wiese“

Germershausen (art). „Charismen leben – Kirche sein“: Unter diesem Motto stand am Sonntag die traditionelle Frauenwallfahrt. Mehrere hundert Gläubigen kamen zu „Maria in der Wiese“, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern.Frauenwallfahrt: Gottesdienst in Germershausen.
„In der Verschiedenheit der Menschen liegt der Reichtum einer Gemeinde“, unterstrich Pater Peter Wolowiec in seiner Predigt, nachdem die Gläubigen zuvor von Edith Rink aus Seulingen im Namen der Katholischen Frauengemeinschaften des Untereichsfeldes begrüßt worden waren. Jeder und jede leiste für die Gesellschaft seinen Beitrag, so Wolowiec weiter. Dies gelte völlig unabhängig von Ausbildung, Beruf und dem gesellschaftlichem Status. Der Frauenseelsorger des Untereichsfeldes hob besonders den Beitrag von Hausfrauen und Hausmännern, Müttern und Vätern hervor.
Solche Frauen und Männer seien „eine Bereicherung für die Familie, die Gemeinde und das ganze Land“. Letztendlich gehe es „um die Vielfalt in der Einheit, um das Miteinander einzelner in der Gemeinschaft“.
Oftmals wüßten Menschen nicht, welche Schätze in ihnen verborgen liegen, so Wolowiec während der musikalisch vom Chor „Cantamus Jubilate“ aus Mingerode umrahmten Zeremonie. Jeder trage die Berufung in sich, die Begabung Gottes, die Charismen in zu sich zu heben und aufzudecken. Mit Dankesworten von Roswitha Stender für den Katholischen Frauenbund endete der Gottesdienst.

ET v. 03. 05. 08
Lokales Video: hier.

Tageblatt-Interview mit Anna-Maria Schmidt, Gewinnerin der ZDF-Sendung „Musical-Showstar 2008“
 

„Mich spricht niemand an. Keiner erkennt mich“

Drei Monate auf Rollschuhen. Jeden Tag. Acht Stunden. Das Leben eines Musicalstars ist kein Zuckerschlecken. Andreas Fuhrmann hat mit Anna-Maria Schmidt über ihr neues Leben im Scheinwerferlicht gesprochen, über ihre Träume und Schmerzen. Und darüber, dass sie auf der Straße niemand erkennt. Noch nicht.

Tageblatt: Wann bist du das letzte Mal Rollschuh gelaufen?
Anna-Maria Schmidt: Das ist schon echt lange her. Ich glaube, da war ich acht Jahre alt.

Jetzt stehst du fünf Tage pro Woche täglich mindestens acht Stunden auf Rollschuhen. Hast du dich daran schon gewöhnt?
Oh nein. Das Skaten ist wirklich hart. Damit wir uns daran gewöhnen, müssen wir sogar zum Essen in die Kantine auf Rollschuhen fahren. Hier musst du einfach jeden Tag gegen den inneren Schweinehund kämpfen.

Und gegen den Muskelkater…
Und wie, der ist schon enorm. Alles tut höllisch weh. Als erstes haben wir hier eine Einweisung im Füße tapen bekommen. Jetzt kenne ich wenigstens alle Tricks gegen Hühneraugen.

Wie stehst du das schwere Training durch?
Die Stimmung ist einfach gut. Michal Fraley ist ein sehr netter, aber auch harter Trainer. Er motiviert uns unglaublich, da vergisst man die Schmerzen ganz schnell. Ansonsten ruhe ich mich viel aus. Nach dem Training geht’s in die Badewanne und dann sofort ins Bett. Mehr geht momentan einfach nicht.

Auf die Piste gehen dürft ihr doch momentan eh nicht, oder?
Naja, bislang ist uns noch nichts verboten worden. Aber ich habe gerade einfach gar nicht das Bedürfnis, abends noch auszugehen. Die Proben sind so hart.
Aber mit Kevin unternimmst du doch schon einmal was?
Ja klar. Wir wohnen ja schließlich im gleichen Hotel. Jetzt brauchen wir aber jeder so langsam eine eigene Wohnung. Wir überlegen sogar, zusammenzuziehen. Vor ein paar Tagen haben wir uns schon nach Möbeln umgeschaut.
Wurdet ihr da nicht von Fans umlagert?
Ja schon, aber das betrifft meist nur Kevin. Mich spricht niemand an. Keiner erkennt mich (lacht). Es ist sogar schon vorgekommen, dass Leute Kevin zu seinem Erfolg gratuliert haben und an mir vorbeigegangen sind. Ich glaube das liegt daran, dass ich in der Show immer so viele Haarteile hatte. Da sah ich einfach ganz anders aus.
So kannst du dich wenigstens ganz auf dich konzentrieren. Immerhin studierst du ja auch noch nebenbei.
Ich versuche es zumindest. Montags und dienstags bin ich deswegen immer in Göttingen. In Mathe bin ich ohnehin schon scheinfrei, nur in Sport fehlt mir noch was. In der Praxis mache ich gerade Schwimmen und Karate. Dazu kommen noch drei Theoriekurse. Im März 2009 will ich Examen machen.
Also was ist denn nun dein vorderstes Ziel: Lehrerin oder Musicalstar?
Ich sehe das so: Vor sechs Wochen habe ich nicht im Traum daran gedacht, in einem Musical mitzuspielen. Und jetzt habe ich eine der Hauptrollen in Starlight Express. Das ist Wahnsinn, einfach total aufregend. Aber das ist körperlich auch echt anstrengend. Sowas kann man nicht 20 Jahre lang machen. Ich würde am liebsten so lange wie möglich in Musicals mitspielen. Und dann gehe ich eben erst später ins Lehramt.

Anna-Maria schwitzt für ihren großen Auftritt als „Pearl“
 

Göttinger Studentin absolviert ersten Trainingstag für Musical „Starlight Express“ in Bochum / Erste-Klasse-Waggon

Schwitzen für den großen Traum: Am Mittwoch hat Anna-Maria Schmidt (24) ihren ersten Trainingstag für das Musical „Starlight Express“ in Bochum absolviert. Etwa drei Monate lang wird die Göttinger Studentin nun fit gemacht für ihren großen AuKörperspannung: Anna-Maria und Kevin rollen 
als Lokomotiven über die Bochumer Bühne.ftritt als Erste-Klasse-Waggon „Pearl“.

Von Andreas Fuhrmann
Bochum.
Es ist dunkel. Nur ein schwaches blaues Licht erhellt das Starlight-Express-Th eater in Bochum. Zischend und ächzend bewegt sich eine riesige Stahlbrücke wie von Geisterhand gesteuert. Endlose Sitzreihen zeichnen sich ab. Eine gewaltige Arena. 1650 Besucher finden hier Platz. Doch jetzt schaut nur ein Dutzend Journalisten zu. Es ist Trainingszeit.

Um 9.15 Uhr tauchen Scheinwerfer die Bühne in ein Meer von Farben. Und dann rauschen sie heran: Anna-Maria und ihr Mitstreiter Kevin Köhler. Anfangs noch etwas wackelig auf den schnellen Rollschuhen, nach einigen Runden aber immer sicherer. Handgelenke, Ellbogen und Knie sind gut geschützt. Trainer Michal Fraley gibt erste AnErschöpft, aber glücklich: Anna-Maria
 und Kevin nach ihrem ersten 
Trainingstag. Jens Hauerweisungen – auf Englisch.
Kostüme tragen die beiden noch nicht. „Das wäre viel zu hinderlich“, erklärt Fraley. Immerhin wiege solch eine Montur bis zu 18 Kilogramm. Wichtig sei erst einmal, Anna-Maria und Kevin das Skaten in Perfektion beizubringen. „Huch“, ertönt es da aus Anna-Marias Richtung, die mit den Armen rudert. Beinahe wäre sie auf der schnellen und glatten Bahn gestürzt. Ihr Trainer nickt vielsagend, klatscht in die Hände und ist mit drei behenden Schwüngen wieder bei seinen Schützlingen.
Als nächstes sollen Anna-Maria und Kevin in der Hocke einen Hügel überwinden. Die Arme angewinkelt, die Hände zu Fäusten geballt, nehmen sie parallel fahrend Geschwindigkeit auf. „Körperspannung“, ruft Fraley. Nach einigen Wiederholungen folgt eine kurze Verschnaufpause. „Wir üben erstmal einfache Dinge“, erklärt der Trainer. Es ist schon schwierig genug, allein die Höhenunterschiede auf der Bahn zu bewältigen. Irgendwann werden sie dann mit 60 Kilometern pro Stunde über die Bühne fegen.“
Vorerst geht alles aber noch gemächlich vonstatten. Anna-Maria hält sich an Kevins Gürtel fest, und synchron schwingend fährt das Paar über die Rollbahn. Beide lachen, beide strahlen. Und beide wissen dennoch, dass es noch ein langer und beschwerlicher Weg ist bis zum ganz großen Auftritt.

Beschwerlicher Weg

In drei Monaten etwa könnte es soweit sein. Dann rollt Anna-Maria alias Pearl über die Bühne – schön, erhaben. 1650 Zuschauer werden jeden ihrer Schritte verfolgen. Und niemand wird ihr ansehen, dass sie Wochen zuvor noch beinahe gestürzt wäre.

Das Tageblatt-Video von Anna-Marias erstem Trainingstag inklusive einer Botschaft an ihre Fans und Freunde in der Region sehen Sie im Internet unter www.goettinger-tageblatt.de in der Rubrik „Lokale Videos“.

Anna-Maria: ErErster Trainingstag auf Rollschuhen: Anna-Maria
 Schmidt und ihr Mitstreiter Kevin Köhler. Jens Hauerste Probe in Bochum

Bochum. Anna-Maria Schmidt probt für ihren großen Auftritt. Jetzt absolvierte die Göttinger Studentin aus Bernshausen ihren ersten Trainingstag für das Musical „Starlight Express“ in Bochum. Etwa drei Monate lang wird Anna nun fit gemacht für ihren großen Traum. Das Tageblatt-Video von Anna-Marias ersten Probenstunden in Bochum


sehen Sie im Internet unter www.eichsfelder-tageblatt.de in der Rubrik „
Lokale Videos“.

 

 

Starlight Express
Das RollschuhSchön und erhaben: Pearl.musical „Starlight Express“ von Andrew Lloyd Webber wird seit beinahe 20 Jahren in Bochum aufgeführt. Es erzählt die Geschichte von der Weltmeisterschaft der Lokomotiven, vom Sieg der Nostalgie über die Moderne. „Starlight Express“ ist laut Angaben der Veranstalter das weltweit erfolgreichste Musical an einem Standort – mit bis dato rund 12 Millionen Besuchern. Hinzu kommen Shows in New York, Las Vegas, London und verschiedene Tourneeproduktionen. 26 Tänzer und Sänger treten allein auf der Bochumer Bühne siebenmal pro Woche auf. Hinzu kommen 110 Mitarbeiter aus den Abteilungen Kostüm, Maske, Requisite, Stage-Management, Technik, Ton und Orchester. Anna-Maria Schmidt wird die schöne Pearl spielen – ein Erste-Klasse-Waggon –, um deren Herz die junge Dampflok Rusty kämpft. Infos: www. starlight-express.de. afu
ET v. 02.05. 08

Angebote für Frauen

Erfahrungsaustausch

Germershausen (asg). Das nächste Frauenfrühstück in der Bildungsstätte St. Martin Germershausen ist für den kommenden Montag, 5. Mai, in der Zeit von 9 bis 11 Uhr angesetzt. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Denkanstoß für den gegenseitigen Erfahrungsaustausch soll die Frage sein „Welche Bedeutung sollte die Liebe in unserem Leben haben?“. In diesem Rahmen wird auch genug Gelegenheit zum Klönen gegeben.
Darüber hinaus bietet Susanne Wuttke jeweils mittwochs von 16 bis 17.30 Uhr eine Frauensprechstunde in der Bildungsstätte an. Wuttke ist zu erreichen unter Telefon 055 28 / 923 01 39.
Rat und Hilfe
In dieser Sprechstunde können Frauen ihre Lebenssituation beleuchten und neue Handlungsmöglichkeiten entdecken. In schwierigen Lebenssituationen können sie dort kostenlos Rat und Hilfe bekommen und so neuen Mut gewinnen.

ET v. 02.05. 08

Dechant fordert gemeinsame Lösung

Mit einer Erklärung hat Propst Wolfgang Damm in die öffentliche Debatte über die Sparpläne des Bistums eingegriffen. Per Schreiben an die Pfarrgemeinden rief Damm zu einer gemeinsamen Lösung auf. Dabei machte er deutlich: Zuständig seien die gewählten Gremien, für Protestaktionen habe er kein Verständnis.
Von Ulrich Lottmann
Duderstadt.
Die angekündigte Streichung der Zuschüsse für die Kirchen habe große Besorgnis ausgelöst, so Damm: „Ich freue mich, dass dieses Thema so viele Menschen bewegt, dass sich so viele zu ihren Kirchen bekennen und sich für die Pfarrgemeinde einsetzen.“ Er teile die Auffassung, dass die Kirchengebäude zentraler Mittelpunkt der religiösen und dörflichen Gemeinschaft seien.
Gerade deshalb solle gemeinsam nach einer Lösung gesucht werden, appellierte der Propst. Dabei erinnerte er an Aussagen, „dass es gerade hier im Untereichsfeld keineswegs um die Schließung von Kirchen gehen kann, sondern die Frage geklärt werden muss: Wie können alle beteiligten Seiten die Finanzierung unserer Kirchen auf Dauer sicher stellen“. Noch wichtiger sei, so Damm weiter, die Frage, wie das gemeindliche Leben ausgerichtet werden könne, um wieder mehr Menschen anzusprechen.
In einem zweiten Teil seiner Erklärung ging Damm auf das Verfahren der Gespräche über die Sparpläne ein und kritisierte den Stil der bisherigen Debatte. „Vertreten werden die Katholiken im Untereichsfeld durch ihren Dekanatspastoralrat“, machte der Propst deutlich. Hier seien die gewählten Vertreter der Gemeinden zu finden, hier müsse über die Zukunft der Gotteshäuser nachgedacht werden.
Erschreckende Äußerungen
Viele Diskussionen habe er geführt: „Gerade weil wir schon in konstruktiven Gesprächen sind, haben mich manche Äußerungen zu diesem Thema, die ja auch veröffentlicht wurden, erschreckt.“ Er sei der festen Überzeugung, dass sich mit ihm viele Katholiken diesen Stil der Auseinandersetzung nicht wünschten, so Damm.
Demonstrationen seien ein legitimes Mittel der Meinungsäußerung, würden hier aber nicht weiterhelfen. Kein Verständnis habe er, wenn Gottesdienste mit dem Bischof gestört werden sollten. „Herzlich bitte ich Sie alle, etwaige Protestaktionen genau zu überdenken“, so der Propst in seiner Erklärung.

ET v. 26. 04. 08

Kirchenprotest hat jetzt einen Slogan

Bodensee. Von Bodensee aus soll sich der Protest gegen die Sparpläne des Bistums Hildesheim nun auch optisch ausbreiten: Als erstes von zehn Bannern wurde gestern an der Kirche St. Matthäus ein Spruchband mit dem Slogan „Lasst unsere Kirche im Dorf!“ aufgehängt. Protestiert wird damit gegen die geplante Fusion von Kirchengemeinden und die Streichung von Zuschüssen zu den Unterhaltungskosten der Gotteshäuser

Bangen um Gebäude und Gemeinschaft:
 Walburga Fuchs, Klaus Hawner und Otto Henniges
Bistum legt Zahlen zu Einsparungen vor

Dekanat interveniert in Hildesheim

Die geplanten Streichungen für den Unterhalt der katholischen Kirchen im Untereichsfeld bewegen weiterhin die Gemüter. Nun hat das Generalvikariat in Hildesheim Zahlen bekanntgegeben, die Hintergrund und Umfang der Maßnahmen verdeutlichen.
von Gero Franitza
Neben etwaig zu streichenden Geldzuweisungen listet das Papier unter anderem auch den – teils erheblichen – Rückgang an Gemeindemitgliedern und Gottesdienstbesuchern auf. Wie Dechant Propst Wolfgang Damm nachdrücklich hinweist, ergäben sich die Einsparungen nur, wenn die vorläufige Verwaltungsvorlage „eins zu eins“ umgesetzt werde; aber eben dies sei nicht vorgesehen. Er habe sich bereits auf Diözesanebene mit Erfolg für Veränderungen eingesetzt. Dabei sei er dort auf viel Verständnis gestoßen, so Damm: Nicht zuletzt deshalb, weil in der dörflichen Struktur der Orte im Dekanat das Kirchengebäude eine besondere Stellung genieße.
Der Dekanatspastoralrat, der wieder Anfang Mai tagen wird, werde insbesondere auf die Situation von kleinen Gemeinden mit vergleichsweise großen Kirchen hinweisen. Diese wären ja dann inbesondere von den Streichungsplänen betroffen, sagt Damm.
Ziel des Dekanatspastoralrates, wie auch der Diözese, sei es, alle Kirchen im Untereichsfeld zu erhalten, erläutert der Propst abschließend. Dies sei bei sinkenden Kirchensteuereinnahmen allerdings nur möglich, wenn sich die Pfarrgemeinden untereinander solidarisch zeigten, solidarisch unterstützten. Nach Galater 6,2: „Einer trage des anderen Last. So erfüllt ihr das Gesetz Christi.“

Die Tabelle listet die einzelne Ort im Dekanat Untereichsfeld auf. Daneben findet sich der Betrag, der bislang für den Unterhalt der Kirchen und ihrer jeweiligen Grundstücke (etwa für Hausmeister, Instandhaltung und Heizung) bezahlt wurde – und wegfiele, wenn die Verwaltungsvorlage des Bistums wie geplant umgesetzt würde. Die Orte ohne Angabe sind sogenannte A- oder A/S-Kirchen, sie werden weiterhin unterstützt. Die Angaben in der dritten (Gemeindemitglieder) und vierten Spalte (Gottesdienstbesucher) geben die Veränderungen in diesen Bereichen für die Jahre von 1998 nach 2006 an.

Wandel in Zahlen

Ort Einsparung Mitglieder Kirchgänger
Duderstadt 5462 Euro 6201›5701 1407 › 836
Gerblingerode 13713 Euro 1488›1413 356 › 188
Westerode 4705 Euro 608›554 133 › 88
Breitenberg 10200 Euro 904 › 857 190 › 129
Mingerode 5155 Euro 1223 › 1163 249 › 189
Immingerode 2653 Euro 413 › 404 92 › 71
Tiftlingerode 5885 Euro 759 › 775 167 › 206

Gieboldehausen – 2874 › 2728 627 › 370
Bodensee 3484 Euro 495 › 484 144 › 125
Wollbrandshsn. 11942 Euro 509 › 496 294 › 182

Rhumspringe – 1512 › 1451 603 › 381
Hilkerode 5505 Euro 893 › 824 296 › 209
Rüdershausen 10030 Euro 911 › 883 194 › 185
Fuhrbach 5486 Euro 897 › 842 220 › 156
Langenhagen 4715 Euro 592 › 505 177 › 193
Brochthausen 5155 Euro 534 › 489 178 › 134

Germershausen – 263 › 218 262 › 94
Obernfeld 5796 Euro 879 › 828 175 › 173
Rollshausen 6426 Euro 490 › 418 111 › 64
Bernshausen 7438 Euro 381 › 356 96 › 86
Seeburg 10939 Euro 673 › 680 111 › 86
Seulingen – 1221 › 1220 333 › 184

Nesselröden – 1878 › 1849 801 › 474
Werxhausen 5106 Euro 347 › 355 147 › 118
Desingerode 5205 Euro 579 › 541 190 › 191
Esplingerode 2874 Euro

Bilshausen – 1910 › 1766 482 › 311
Katlenburg-Lindau – 1771 › 1109 415 › 109
Krebeck 4474 Euro 968 › 894 201 › 130
Renshausen 4384 Euro 424 › 381 95 › 83

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


ET v. 24. 04. 08

Trelle zu Schließungen

Bischof verteidigt Pläne

Göttingen (bar). Bischof Norbert Trelle hat bei seinem Besuch die Pläne des katholischen Bistums Hildesheim verteidigt, 80 Kirchen zu schließen und für 86 weitere keine Baumittel mehr zu geben. Trelle warb angesichts von Widerständen in betroffenen Gemeinden um Verständnis.
Der BischofBesuch im Michaelsviertel: Heribert Graab, 
Bischof Norbert Trelle und Norbert Hübner (v. l.). gehe nicht mit dem Bulldozer vor, sagte Trelle. Bei den schmerzhaften Einschnitten gehe es nicht darum, leichtfertig Kirchen zu schließen, in denen Menschen jahrzehntelang gebetet hätten. Aufgrund der demographischen und der damit verbundenen Finanzentwicklung gebe es aber dringenden Handlungsbedarf. Durch eine Bündelung von Kräften solle das Gemeindeleben gesichert werden. Bei den Plänen handele es sich bisher nur um eine Verwaltungsvorlage, so der Bischof. Im Übrigen gebe es nicht nur Proteste, sondern auch Zustimmung durch die Rückmeldung, dass es so wie bisher nicht weitergehen könne.
Bei der Streichung der Baumittel gehe es nicht um Unsummen. Möglicherweise könnten Erhaltungsvereine die Kosten tragen. Es könne aber nicht so sein, dass das gesamte Geld in die Kirchenunterhaltung gesteckt werde und nichts für pastorale Initiativen übrigbleibe.


ET v. 21. 04. 08
Begeisteter Empfang für Anna-Maria

Umringt von Freunden: Mit Blumen, Sekt und einer Fahrt im offenen
 Fahrzeug empfangen Bernshäuser 
Anna-Maria Schmidt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bernshausen. Jubel, „Anna, Anna“-Rufe und Tränen der Rührung – Anna-Maria Schmidt ist am Tag nach ihrem Sieg in der ZDF-Castingshow „Musical Showstar“ in ihrem Heimatort begeistert empfangen worden. Überrascht und überwältigt war sie von der herzlichen Begrüßung, die Freunde spontan organisiert hatten. Nach vielen Umarmungen ging es im offenen Auto durch das Dorf. Heute beginnt für Anna-Maria der Medienrummel mit einem Fernsehinterview.

„Du warst bezaubernd, hinreißend“

Krönung des Erfolges: Stolze Bernshäuser empfangen 
„Musical Showstar“ Anna-Maria Schmidt.Begeistert, fröhlich, von Herzen war der Empfang für Anna-Maria Schmidt in Bernshausen. Überwältigt von der Zuneigung ihrer Freunde erreichte der frisch gekürte „Musical Showstar“ am Sonnabend seinen Heimatort.
Umringt von Freunden: Mit Blumen, Sekt und einer Fahrt im offenen Fahrzeug empfangen Bernshäuser Anna-Maria Schmidt.

Von Ulrich Lottmann
Bernshausen. Die Hände vor das Gesicht geschlagen steigt Anna-Maria am frühen Abend, erschöpft von nervenzehrender Castingshow und vier Stunden Fahrt, in Bernshausen aus dem Auto. Vollkommen überrascht vom Empfang durch über 50 Bernshäuser fließen Tränen der Rührung.
Mit Schildern „Anna wir sind stolz auf Dich“, Ehrenspalier und Rotkäppchensekt haben sie anderthalb Stunden am Ortseingang wartend ausgeharrt. Ergreifende Szenen sind es, als die 24-Jährige Verwandten und Freunden in die Arme fällt, für ihre Unterstützung dankt.
„Wahnsinn, einfach riesig“, versucht sie später, beim Zug im offenen Auto durch das Dorf, ihre Gefühle in Worte zu fassen. Völlig unerwartet sei der Empfang gewesen. „Eigentlich habe ich gedacht, mich jetzt ein bisschen ausruhen zu können – daraus wird nun wohl nichts“, sagt sie strahlend mit Blick auf die sie umringenden

 

Freudentränen: Heinrich Schmidt empfängt Enkelin Anna-Maria (linkes Bild, mit Karin Trauter), am Ende des Spaliers (r.).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bernshäuser. Organisiert worden war der Empfang von Freunden nach dem Erfolg Anna-Marias in der ZDF-Castingshow „Musical Showstar 2008„. Mit Können und Ausstrahlung hatte sie am Freitag-Abend Jury und Fernsehzuschauer überzeugt, die sie telefonisch zur Siegerin des Wettbewerbs um die Hauptrolle im Musical Starlight-Express gewählt hatten (Tageblatt berichtete). Nur Stunden nachdem Moderator Thomas Gottschalk in Köln das Ergebnis verkündet hatte, war in Bernshausen die Telefonkette aktiv geworden, die den Empfang für die im Ort ausgesprochen beliebte Anna-Maria in Szene setzte.
„Gestern im Foyer des Studios haben wir das spontan geplant. Jeder hat Ideen beigesteuert“, erzählt Karin Trauter. Wie viele andere war sie bei der Show dabei gewesen. Erst in der Nacht waren etliche der Freunde Anna-Marias aus Köln in Bernshausen angekommen und stehen nun ohne Schlaf am Ortseingang. „Sie wird erschöpft sein, aber sie steht wie wir unter Adrenalin – da muss sie durch", lacht Trauter.
„Gänsehaut-Feeling“
Immer mehr Bernshäuser haben sich da bereits vor dem Dorfgemeinschaftshaus versammelt. Die Wartezeit – „Sie ist kurz vor Kassel“, so der per Handy durchgegebene Stand – verkürzen sie sich, indem sie die Fernsehsendung Revue passieren lassen. „Ein Erlebnis“ sei die Show gewesen, beschreibt es Stefan Fuchs, der in Köln mit dabei war. Wenn er demnächst heiratet, werde Anna-Maria in der Kirche singen, das habe sie versprochen. „Gänsehaut-Feeling“, bringt Vanessa Knöchelmann die Stimmung unter den mitgereisten Fans auf den Punkt. „Spannend von Anfang bis Ende“ beschreibt Christina Rappe den Abend in Köln.
Als Anna-Maria dann vor ihnen steht, fasst Werner Fuchs die Gefühle der Bernshäuser in Worte. „Du hast uns alle zutiefst gerührt. Du warst bezaubernd. Du warst hinreißend.“ Ein sichtlich stolzer Ortsvorsteher Bernd Knöchelmann begrüßt Anna-Maria im Namen der Gemeinde und drückt ihr eine kleine Krone auf den Kopf. Zur Musik von Starlight-Express ziehen die Bernshäuser dann durch das Dorf.


ET v. 21. 04. 08

Show und Studium vereinen

Am Sonntag müsse sie schon wieder nach Düsseldorf, um sich am Montag in der ZDF-Sendung „Volle Kanne“ (ab 9.05 Uhr) einem Interview zu stellen, beschreibt Anna-Maria Schmidt den beginnenden Medienrummel um ihre Person Die Gewinnerin der Castingshow wirkt dabei gelassen, den Augenblick genießend.

Ihr Vater Manfred Schmidt freut sich für seine Tochter. Nein, dass Anna-Maria tatsächlich gewinnen würde, damit habe er nicht gerechnet. Nun müsse man sehen, wie es weitergehe. Eines sei aber sicher, so Schmidt: Anna-Maria werde ihr weit vorangeschrittenes Studium beenden. Mit den Professoren sei schon vereinbart, dass sie eine Woche später in das Semester einsteigen könne. Mit den Machern des Musicals Starlight-Express müsse nun ein Weg gefunden werden, Show-Leben und Studium zu vereinen. lo

GT v. 19. 04. 08

Propst Wolfgang Damm: „Man muss neue Wege gehen
, um alte Kirchen zu retten.“

...kommt Er...kommt Er nicht...?















 

Anna-Maria ist Musical-Star

Sensationeller Erfolg für Göttinger Studentin: Die gebürtige Bernshäuserin Anna-Maria Schmidt hat gestern Abend mit einem furiosen Auftritt in der ZDF-Show „Musicalshowstar 2008“ als beste Kandidatin überzeugt.

Die 24-Jährige setzte sich als Publikumsliebling gegen harte Konkurrenz durch. Der Lohn: eine Hauptrolle in dem Musical „Starlight Express“.



ET v. 18. 04. 08
Musicalstar: Anna-Maria imStreicheleinheiten: Auch Thomas Gottschalk
 war von Anna-Maria (3.v.r.) 
begeistert. Finale

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Göttingen/Köln. Dem Traum so nah: Die Studentin Anna-Maria Schmidt aus Bernshausen hat das Finale der ZDF-Casting-Show „Musical-Showstar 2008“ mit Moderator Thomas Gottschalk erreicht. Am Mittwochabend begeisterte die 24-Jährige Jury und Zuschauer gleichermaßen. Ihre Kommilitonen hatten extra für sie eine große Party im Göttinger Sportinstitut arrangiert Heute Abend steht das große Finale im ZDF auf dem Programm.

„Jaaa“: Anna-Maria Schmidt steht im Finale

Casting zum „Musical-Showstar 2008“: Großer Traum der Bernshäuserin kann heute wahr werden

Das große Ziel ist zum Greifen nah. Die Bernshäuserin und Göttinger Studentin Anna-Maria Schmidt hat bei der ZDF-Show „Musical-Showstar 2008“ dGrenzenloser Jubel: Als feststeht, dass es Anna-Maria 
geschafft hat, gibt es in der Sport-Cafete kein Halten mehr.as heutige Finale erreicht. „Jetzt hat mich auch der Ehrgeiz gepackt. Wenn es für den Titel reicht, wäre es natürlich das Größte für mich“, sagte die 24-Jährige gestern gegenüber dem Tageblatt.

Von Henrik Schaper
Köln. Für Annas Freundin Janina Gerhardy stand am Mittwochabend schon vor Showbeginn fest: „Sie schafft es auf jeden Fall ins Finale, keine Frage.“ Rund 50 Freunde und Anhänger der Göttinger Studentin hatten sich für die Live-Übertragung in der Cafete des Göttinger Sportinstituts getroffen.
„Ich fiebere wieder total mit. Sie soll einfach nur Spaß haben auf der Bühne“, meinte Danny Bachmann, der mit Stefan Schrader die Party organisiert hatte. Die beiden Kommilitonen der Sport- und Mathestudentin hatten sich einiges einfallen lassen, um ihren heimlichen Star zu unterstützen. So konnten alle Fans im Vorfeld in der „Anna-Box“ eine Videonachricht für die 24-Jährige aufnehmen.
Dann wurde es ernst. „Ist Sie da“, fragte Moderator Thomas Gottschalk in seiner Ankündigung. Und wie Anna-Maria da war. Mit ihrer perfekten Darbietung des Songs „There are worse things I could do“ aus dem Musical „Grease“ verzauberte sie einmal mehr das Publikum und die Jury. Vor allem Katja Ebstein überschüttete Anna-Maria mit Lob: „Du bist ein absolutes Naturtalent. Die SelbstverständlichkUnterstützung auch im Studio: Fans aus dem Eichsfeld 
werden in der Sendung gezeigt.
Auch Germershausen gratuliert!!!eit, mit der du auftrittst, ist fast unverschämt. Du bist begnadet.“ Und auch Alexander Goebel geriet ins Schwärmen: „Ich liebe deine Arbeit.“
Kuss von „Meat Loaf“
Wie schon in der ersten Live-Show war Anna-Maria die einzige Kandidatin, die vom männlichen Stargast „Meat Loaf“ einen Wangenkuss erhielt. Dann folgte die Abstimmung – und ihre Fans am Sportinstitut tippten und telefonierten für ihre Favoritin. Es folgte banges Warten bis zur Ergebnisbekanntgabe: „Das ist wieder viel zu spannend“, stöhnte da der ein oder andere. Als aber der Stern mit Anna-Marias Porträt aufging, schallte einfach nur noch ein lautes „Jaaa“ durch die Cafete. Der Jubel kannte keine Grenzen.
Heute Abend (ab 21.15 Uhr im ZDF) gilt es ein letztes Mal für alle Fans von Anna-Maria – sowohl aus ihrem Heimatort Bernshausen als auch für die Göttinger Studenten –, die Daumen sowie die Telefontasten zu drücken. „Ich freue mich riesig, dass ich noch mehr zeigen kann. Die Aufmachung und der Song werden eine große Überraschung“, versprach eine gut gelaunte Finalistin am Telefon. Der Traum von Anna-Maria könnte also wahr werden.                                                                                                                                                                                                                                                                                                              

ET v. 17. 04. 08
Kirchturm bekommt wieder Wetterkreuz

Orkanböen haben Spitze zwei Mal gekappt
Seeburg
(ku). Seit gestern ziert wieder ein schmuckes Wetterkreuz die Seeburger St.-Martinus-Kirche im Ortskern. Gleich zwei Mal innerhalb von nur gut einem Jahr war die Kirchturmspitze von Orkanböen beschädigt worden: Erst kam Kyrill, dann Emma.
Als im Januar 2007 der Orkan Kyrill über Seeburg tobte, wurde die Kirchturmspitze samt Kreuz so stark beschädigt, dass sie bis auf den Wetterhahn komplett erneuert werden musste. Im März dieses Jahres schlug dann Orkan Emma zu: Der neue Helmaufsatz wurde nach gerade mal einem Jahr von Sturmböen abgeknickt. Mitarbeiter der Seeburger Dachdeckerfirma Hagemann schraubten gestern in luftiger Höhe die im vergangenen Jahr gefertigte Kupferkugel samt Kreuz und Wetterhahn wieder fest. Um die 36 Meter hohe Seeburger Turmspitze erreichen zu können, wurde ein 100-Tonnen-Kran mit Arbeitskorb eingesetzt.
Bereits Anfang der 70-er Jahre hatten Sturmböen der damaligen Kirchturmspitze den Garaus gemacht. Wie vor einem Jahr nach dem Orkan Kyrill musste auch damals der Helmaufsatz komplett erneuert werden.

ET v. 17. 04. 08

Widerstand gegen Bistumspläne

Demonstration angekündigt / Propst: „Nicht förderlich“

Duderstadt/Hildesheim (lo). Der Unmut über die Sparpläne des Bistums Hildesheim formiert sich zu öffentlichem Protest. Vertreter der Kirchengemeinden im Untereichsfeld wollen ihren Widerstand gegen die geplante Streichung von Zuschüssen für die Kirchen und die Fusion von Kirchengemeinden zum Ausdruck bringen. Geplant sind eine Demonstration in Hildesheim am 7. Juni sowie Protestaktionen bei öffentlichen Auftritten von Bischof Norbert Trelle.
Der Bodenseer Kirchenvorstand Klaus Hawner, der die Aktionen koordiniert, sagt: „Wir werden still und ruhig unseren Protest kund tun.“ Aber: Der Bischof solle den Widerstand der Basis spüren. Bei einem Treffen hätten Vertreter der Kirchengemeinden vereinbart, ihren Unmut öffentlich zu machen, „weil wir uns anders nicht zu helfen wissen. Unsere Argumente werden nicht gehört.“
Widerstand bekannt
„Uns ist bekannt, dass es im Untereichsfeld Widerstand gegen die Kategorisierung von Kirchen gibt“, sagt Michael Lukas, Pressesprecher des Bischofs. Das sei bei der Sitzung des Dekanatspastoralrates in Germershausen deutlich geworden (Tageblatt berichtete). Auch in anderen der 18 Dekanate des Bistums gebe es Proteste gegen die „vorläufige Verwaltungsvorlage zur Kirchenkategorisierung“, die jeweils in den Sitzungen der Dekanatspastoralräte vorgetragen worden sei. Diese seien es auch, die bis zum 1. Oktober eine Stellungnahme zu den Sparplänen erarbeiten und an das Bistum weiterleiten sollen, erläutert Lukas das Verfahren. Das gelte auch für das Untereichsfeld. Dort werde am 5. Mai eine weitere Sitzung des Gremiums gemeinsam mit den Pfarrgemeinderats- und Kirchenvorstandsvorsitzenden sowie den Rendanten stattfinden.
Auch Duderstadts Propst Wolfgang Damm kann den öffentlichen Protest nicht nachvollziehen: Es gebe gewählte Gremien, die sich bereits mit den Sparplänen befassten. Auch der Propst betont, dass es sich dabei bislang um eine Verwaltungsvorlage handele. „Es wird keine Kirche geschlossen“, macht Damm deutlich. Von den Protestierern werde „bewusst schwarz-weiß gemalt – das halte ich nicht für förderlich.“

Noch nicht im ET, aber der Storch war schon mal da, fotagrafiert von Brunhilde Mente am 14. 04. 08


ET 12. 04. 08

(Vorbemerkung: Wie alle Augustinerpatres aus dem Eichsfeld, so kam auch
 P. Godehard Engelhard über die Klosterschule in Germershausen zu den Augustinern.)
Bilshäuser 40 Jahre lang Missionar im Kongo

Bilshausen. Nach mehr als 40 Jahren Missionsarbeit in der Demokratischen Republik Kongo ist der Augustinerpater Godehard Engelhart nach Deutschland zurückgekehrt. Seine 50-jährige Primiz feierte der gebürtige Bilshäuser in seinem Heimatort. Dabei berichtete er dem Eichsfelder Tageblatt über seine Arbeit und Erlebnisse in dem katholischen und von schweren politischen Unruhen geprägten Land in Afrika.

„Niemals hätte ich es mir träumen lassen, in einem fremden Land zu wirken.“ Heute blickt Pater Godehard Engelhardt (Bild) aus Bilshausen auf mehr als 40 Jahre Missionsarbeit in der Demokratischen Republik Kongo zurück. Für den Augustiner eine Zeit mit Höhen und Tiefen im katholischsten und gleichzeitig politisch schwierigsten Land Afrikas.Von Kristin Kunze

Als die belgischen Augustiner im Jahr 1960 Hilfe für ihre Missionsarbeit suchten, war Pater Godehard Engelhardt einer der Ersten aus der deutschen Provinz, die sich dazu entschlossen, den Weg ins kongolesische Amadi anzutreten. Der heute 76-Jährige übernahm die Tätigkeit des Buschpaters, war zuständig für 70 Kapellen und Schulen. „Nach einigen Wochen hatte ich die afrikanische Verkehrssprache Lingala auswendig gelernt und konnte den Gottesdienst und Unterricht halten“, berichtet der Eichsfelder, dem vor allem ein Ereignis aus seiP. Godehard in den 60-er Jahren (3.v.rechts)ner Anfangszeit in Erinnerung geblieben ist: „Als wir in Amadi ankamen, herrschte dort eine große Überschwemmung. Passend zum vierten Adventssonntag ging sie zurück und wir konnten die Messe nach Aufräumarbeiten erstmals nach langer Zeit in der Kirche halten.“
Über 120 Kilometer legte Pater Godehard zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Landrover zu der am weitesten entfernten Kapelle zurück. In den Schulen war er für die Ausbildung der jüngsten Kinder zuständig, die nach zwei Jahren in die höheren Klassen anderer Schulen wechselten. Zudem hatte er die Aufsicht über die Katechistenschulen, die dazu dienten, junge Männer zu Katecheten auszubilden.
Im Gegensatz zur Messe in Deutschland wird die Messe im Kongo nicht nach dem Römischen Ritus gehalten, sondern nach dem sogenannten Zairischen Ritus. Der Unterschied besteht vor allem in der Integration afrikanischer Elemente. Während die Grundstruktur der Messe diBeim Bier mit kongolesischen Häuptlingen: 
Pater Godehard Engelhardt aus Bilshausen (l.).e gleiche ist, spielen Tanz, Musik und Gesang im Kongo eine besonders große Rolle. Die Gabenbereitung wird beispielsweise als gesungene und getanzte Prozession durchgeführt. Zudem ist es die Regel, dass Lektor und Vorsänger den Priester um das Wort bitten und dieses erst mit dessen Erlaubnis und Segen ergreifen.
In 40 Jahren ließ Pater Godehard nicht eine einzige Messe ausfallen. Selbst wenn starker Regen durch die oft schwer beschädigten Dächer drängte, fanden hunderte von Menschen den Weg zum Gottesdienst. „Dann wurden eben Bananenblätter zum Schutz über die Köpfe gebunden.“ Mit 25 Millionen Mitgliedern, die 42 Prozent der kongolesischen Bevölkerung ausmachen, ist die Katholische Kirche die größte Kirche des Afrikastaates.

„Es gab ruhige Zeiten, in denen wir unserer Arbeit vollauf nachgingen und unruhige Zeiten, in denen dann nichts mehr ging“, erzählt Pater Godehard. Vier Rebellionen und zwei Überfälle mussten die deutschen Augustiner durchstehen. Die schlimmsten politischen Aufstände erlebten sie im Jahr 1964. „Wir hatten unheimliches Glück. 127 Missionare fanden den Tod. Wir deutschen Patres und die Missionshelferinnen konnten in letzter Sekunde in den Busch fliehen“, erklärt Pater Godehard.
Die letzte Rebellion fand im Jahr 1998 statt. Wie bereits viermal zuvor kehrte der Eichsfelder im Jahr 2000 noch einmal in den Kongo zurück und fand ein Bild der Verwüstung vor. „Es war nicht immer einfach. Doch möchte ich die Zeit im Kongo in keinem Fall missen. Es ist ein großartiges Land mit seinen Strömen, Tierreichtum und vielen gläubigen und manchmal auch schwachen Menschen“, nennt er seinen Antrieb für 40 Jahre Missionsarbeit in Zentralafrika.
Heute lebt der 76-Jährige im Konvent St. Augustin in Würzburg. Für sein 50-jähriges Primiz-Jubiläum kehrte er am vergangenen Wochenende in seine alte Heimat zurück und beging seinen Ehrentag im Kreise seiner Ordensbrüder, Familie und Freunde in Bilshausen. Die Missionsarbeit im Kongo haben die Augustiner im Laufe der vergangenen Jahre an ihre kongolesischen Brüder und Schwestern übergeben. „Wir haben den Samen gesät und unsere kongolesischen Brüder und Schwestern tragen die frohe Botschaft weiter.“


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